Hier zu Lande ist Scheibenhonig eher unbekannt und wurde früher vor allem in der Lüneburger Heide erzeugt, denn in traditioneller Korbimkerei gesammelter Honig lässt sich nicht schleudern, weil dem Wabenbau die zum Schleudern notwendige Stabilität fehlt.
Heute handelt es sich um eine seltene Spezialität. Sie kann durchaus auch in herkömmlichen Beuten erzeugt werden. Scheibenhonig weist auf eine artgerechte oder wesensgemäße Bienenhaltung hin, denn die Bienen erzeugen ihren Wabenbau vollständig selbst und lagern dann darin direkt den gesammelten Nektar ein. Der Wabenhonig ist vollkommen naturbelassen und wird keinerlei mechanischen oder thermischen Behandlungen - Schleudern, Rühren oder Auftauen - ausgesetzt. Scheibenhonig wird geschnitten und portionsweise verkauft und als Ganzes verzehrt. Wabenhonig wird gerne in der natürlichen Bienentherapie verwendet, weil er Erkältungskrankheiten vorbeugen und sie lindern helfen soll.
Mölmsche Honig als Scheibenhonig gibt es sowohl geschnitten und portioniert als auch direkt von den Bienen in eine kleine Kunststoff-Verpackung gebaut; das entsprechende System wurde vor einigen Jahren in Kanada entwickelt.
Scheibenhonig und Wabenhonig sind nach der Honigverordnung (HonigV) synonyme Begriffe: „von Bienen in den gedeckelten, brutfreien Zellen der von ihnen frisch gebauten Honigwaben oder in Honigwaben aus feinen, ausschließlich aus Bienenwachs hergestellten gewaffelten Wachsblättern gespeicherter Honig, der in ganzen oder geteilten Waben gehandelt wird“.