Tanzende Bienen als Öko-Polizei

Der Bienensprache lassen sich viele Dinge entnehmen. So zeigen die Kundschafterinnen der Honigbienen nicht nur an, wo genau sich gute Trachquellen befinden. Den Artgenossinnen im Stock wird ebenso mitgeteilt, wie es um die Umwelt bestimmt ist – quasi, wo die Umwelt noch intakt und gesunde Nahrung zu erwarten ist. Honigbienen lassen sich daher gut für ein Biomonitoring einsetzen.

Margaret Couvillon und ihre Kollegen der University of Sussex in Brighton (Großbritannien) haben dazu 5.484 Bienentänze von drei Bienenvölkern aufgenommen und analysiert. Beheimatet sind die Labor-Völker in einer ländlich-urbanen Landschaft. Sie ist in unterschiedliche Schutzgebiete unterteilt, die von der Regierung reguliert werden. Aufgezeichnet wurde über den Zeitraum von zwei Jahren, welche Gebiete am häufigsten von den Bienen aufgesucht wurden.

Die meisten Honigbienen haben sich für Castle Hill entschieden, ein Naturreservat, das über zahlreiche Wildblumen verfügt und zwei Kilometer von den Bienenbehausungen entfernt liegt. Gut abgeschnitten haben auch landwirtschaftliche Betriebe, die nach dem Prinzip „UK Higher Level AESs“ betrieben wurden. Derartige Betriebe müssen einen Teil ihres Landes für die natürlich Flora und Fauna reservieren. 

Ob Biobetrieb oder nicht, macht erst einmal keinen Unterschied. Gerade bei Biobetrieben in der Umstellungsphase nach dem Prinzip „UK Organic Entry Level AESs“ werden die Wiesen häufig gemäht - so häufig, dass sie von den Honigbienen nicht aufgesucht werden, weil die Blumen nie zum Erblühen kommen und damit als Trachtpflanzen ausfallen.

Bienen lieben Blumen – und in landwirtschaftlichen Gegenden benötigen sie sie häufig dringend.

Mehr Informationen: Current Biology